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2.11.2006

"Und sie erkannten, dass sie nackt waren"

...und ein bisschen obzön sein

Interdisziplinäre Nachwuchstagung des Zentrums für Mittelalterstudien (ZEMAS) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Alles dreht sich um das Thema Nacktheit - auch aus wissenschaftlicher Perspektive: Die interdisziplinäre Nachwuchstagung des Zentrums für Mittelalterstudien (ZEMAS) am 3. und 4. November im Seminarraum (ehemalige Sakristei) der AULA der Universität Bamberg bringt neue Erkenntnisse über den Umgang mit entkleideten Menschen im Mittelalter.

Die Tagung beginnt am Freitag um 12.30 Uhr. "Schön sein, und ein bisschen obszön sein... - Beobachtungen zur Nacktheit mittelalterlicher Skulpturen im sakralen Kontext", "Der nackte Wahnsinn. Nacktheit und die Entäußerung von der Gesellschaft" oder "Nacktheit und Scham im islamischen Mittelalter" werden unter anderem am ersten Tagungstag behandelt. Die Dogmatikprofessorin Johanna Rahner befasst sich um 20 Uhr mit der Frage "Ein nackter Gott?" und geht auf theologische Perspektiven zur Nacktheit im Mittelalter ein. Am Sonntag beginnt die Tagung um 9 Uhr. Themen sind unter anderem "gemalte Nacktheit" und "nackte Gewalt".

Zu den Vorträgen sind alle Interessierten herzlich eingeladen! Um eine kurze Anmeldung unter mittelalterzentrum@uni-bamberg.de wird gebeten.

Dr. Martin Beyer
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Nachwuchstagung „Nacktheit im Mittelalter“
Bamberg, 3. – 4. November 2006


Organisation: Alexandru Anca, Stefan Bießenecker, Laura Brander, Heiko Hiltmann, Kai Lorenz

Da wurden ihrer beider Augen aufgetan,

und sie erkannten, dass sie nackt waren;

und sie hefteten Feigenblätter zusammen

und machten sich Schürzen. (Gen 3,7)


Nacktheit im Mittelalter

Umfangreich ist die Liste der Publikationen zu nackten Körpern in der Gegenwart. Nacktheit polarisiert, entblößte Körper locken und erotischer Reiz führt zu verschämtem Wegblicken. Die Geschichte der Nacktheit beginnt mit dem Sündenfall. Während die idealisierte Darstellung nackter Körper in der Antike und die Nacktkultur der Neuzeit von der Forschung intensiv betrachtet wurden, ist das Thema in der Mediävistik bislang kaum behandelt.

Die Nachwuchstagung des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wendet sich deshalb der Frage zu, ob und inwieweit „Nacktheit im Mittelalter“ als Phänomen greifbar bzw. als Problem fassbar wird. Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung des Zentrums sind dabei alle mediävistischen Aspekte der Nacktheit gleichermaßen von Interesse.

Neben dem wissenschaftlichen Austausch und der Vorstellung neuester Forschungsarbeiten aus den Reihen des wissenschaftlichen Nachwuchses, will die Tagung Forum sein für den interdisziplinären Dialog und nicht zuletzt Anlass der Zusammenkunft junger Wissenschaftler.

Bilder: "Mann und Frau in einer Badewanne"
aus einem deutschen Kalender, Augsburg 1485




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