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12.11.2008

Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyers neuer Ratgeber will Patienten die Angst vor und nach dem Arzt nehmen / Ab 13. November im Buchhandel
Mit "Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit" legt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer ein weiteres Buch vor, das den menschlichen Körper und seine Funktionen verständlich erklärt. Der Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie der Universität Witten/Herdecke hatte sich mit dem "Kleinen Medicus" zuletzt an die Kinder gewandt, jetzt spricht er die Eltern an: "Zum einen wissen wir viel zu wenig über unseren Körper und haben genau deshalb oft Angst, zum Arzt zu gehen. Und wenn Patienten aus der Praxis kommen, haben mehr als fünfzig Prozent von ihnen vergessen, welche Medikamente sie warum und wie nehmen sollen. Das möchte ich ändern", erklärt Dietrich Grönemeyer seine Absicht. Das Buch, das am 13. November erscheint, erklärt die wichtigsten Volkskrankheiten und erläutert anschaulich die grundlegenden Verfahren in Diagnostik und Therapie, zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde. In einem Team von Ärzten und Wissenschaftlern wurde dieses Grundlagenwissen über die wichtigsten Krankheitsbilder erarbeitet und zusammengefasst.

Er weiß auch aus eigener Erfahrung, dass Gespräche zwischen Ärzten und Patienten leicht schief gehen können: "Studien haben gezeigt, dass wir Ärzte die Patienten nach 18 Sekunden unterbrechen. Das ist die eine Seite. Andererseits wissen Viele, gerade Männer, besser, warum ihr Auto bockt, als was in ihrem Körper vor sich geht. Wie sollen sich Arzt und Patient da auf Augenhöhe unterhalten?" fragt er und möchte mit den Erklärungen im Buch dazu beitragen. Patienten, die mehr wissen, können besser nachfragen und verstehen mehr, Ärzte müssen mit ihren Erklärungen nicht mehr bei "Adam und Eva anfangen".

"Wir wissen heute, dass mehr als die Hälfte aller Krankheiten in Deutschland chronisch sind. Da gibt es nicht die eine Pille oder OP, die das wieder heilt. Mit Diabetes, Asthma oder Arthrose müssen die Patienten den Rest ihres Lebens leben lernen, ihr Leben darauf ein- manchmal auch umstellen. Die Aufgabe des Arztes ist es, sie dazu zu ermutigen. Er muss mit Erklärungen die Motivation schaffen, aktiv und verantwortlich mit der Erkrankung umzugehen", schildert Grönemeyer seine Sicht der Dinge. Der Arzt ist nicht der, der das Rezept ausstellt, sondern der, der kommunizieren können muss. Und Kommunikation klappt dann besonders gut, wenn man möglichst wenig aneinander vorbei redet. Dazu schreibt der Wittener Universitätsprofessor Grönemeyer so gar nicht professoral, sondern in einer Sprache, die gerade Laien gut verstehen: "Oft genug hat das distanzierte Verhalten der "Halbgötter in Weiß" Kritik hervorgerufen. Diese Zeiten sind zum Glück fast vorüber. Arzt und Patient sind Partner oder sollten es werden. Der Arzt ist nicht dazu da, den Patienten einzuschüchtern, der ja sowieso in einer schwierigen Situation zu ihm kommt. Niemand ist gern krank, jeder hat Angst vor körperlichen Beeinträchtigungen oder Schmerzen. Gerade in dieser Situation sollte es ein Hauptanliegen sein - und das ist es sicher den meisten Ärzten und Ärztinnen auch -, überlegenes Wissen nicht zu nutzen, um einzuschüchtern, sondern um Vertrauen aufzubauen, dem Patienten nicht zusätzlich etwas zu erschweren, sondern den Heilungsprozess zu beschleunigen und auch Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten."

Dietrich Grönemeyer, Grönemeyers neues Hausbuch der Gesundheit, Rowohlt, 608 Seiten gebunden, 19,90 €, ISBN 978-3-498-02503-8

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