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29.09.2011

Klassik Stiftung Weimar würdigt Kaiserin Augusta

...Augusta, die zweitgeborene Tochter von Großherzog Carl Friedrich und Großfürstin Maria Pawlowna hat als Gemahlin Prinz Wilhelms von Preußen deutsche Geschichte mitgeschrieben. 1861 wurde sie Königin von Preußen, zehn Jahre später erste deutsche Kaiserin. Umso erstaunlicher ist es, dass sie von der Forschung bislang kaum wahrgenommen wurde. Die Mehrzahl der Publikationen zu Augusta erschien vor über 70 Jahren. Eine wissenschaftliche, historisch-kritische Auseinandersetzung mit ihr stellt bis heute ein Desiderat dar. Der 200. Geburtstag Augustas ist für die Klassik Stiftung ein willkommener Anlass, auf das ranghöchste Mitglied des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach aufmerksam zu machen.
Zum 200. Geburtstag von Kaiserin Augusta zeigt die Klassik Stiftung Weimar im Rahmen der Reihe »Varietas. Neues aus den Museen« ab Freitag, 30. September 2011, eine Ausstellung im Schlossmuseum. Dem Anliegen der Ausstellungsreihe folgend, die Verborgenes zutage fördern und dabei neue Akzente setzen möchte, widmet sich die Ausstellung »Die Kaiserin aus Weimar. Augusta von Sachsen-Weimar und Eisenach« der nahezu vergessenen Prinzessin Maria Louisa Augusta Catharina von Sachsen-Weimar und Eisenach (1811–1890).

Die Sonderausstellung setzt den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Kinder- und Jugendjahre der Prinzessin, die sie – abgesehen von Kurzreisen nach Jena und Wilhelmsthal und zwei länger andauernden Reisen nach St. Petersburg – vor allem in der thüringischen Residenzstadt Weimar verbracht hat. Hier erhielt Augusta eine umfassende, von Goethe wohlwollend unterstützte Ausbildung sowie ihre kunstsinnig-intellektuelle und staatspolitisch-liberale Prägung.

In der Ausstellung werden insgesamt 34 kostbare, bisher selten gezeigte Exponate präsentiert. Die Gemälde, Plastiken, kunstgewerbliche Objekte, Zeichnungen, Handschriften und Bücher stammen bis auf eine private Leihgabe aus Weimar. Neben Tagebüchern und eigenhändigen Zeichnungen sind auch das Geburtstagsgeschenk Goethes aus dem Jahr 1820 sowie sechs Porträts von Augusta zu sehen, die auf bedeutende Künstler zurückzuführen sind. Da diese Materialien bisher kaum wissenschaftlich bearbeitet waren, konnten neue Forschungsergebnisse in die Konzeption der Ausstellung einfließen.

Für die Präsentation der Sonderausstellung im Schlossmuseum wurde das sogenannte »Erste Fremdenzimmer« der Beletage gewählt. Nach ihrer Vermählung wohnte Augusta bei Familienbesuchen in diesem und in den sich anschließenden Räumen. Nahezu jährlich weilte sie für mehrere Wochen in ihrer Heimatstadt – zunächst als Prinzessin, später als Königin von Preußen und seit 1871 als deutsche Kaiserin. Eine weitere Vitrine im Festsaal präsentiert Objekte, die – im Liszt-Jahr – von der wechselseitigen Wertschätzung der gleichaltrigen Jubilare Franz Liszt und Augusta zeugen. Während seiner Konzerttournee in Berlin im Winter 1841/1842 hatte Franz Liszt mit seinem Spiel auch Augusta ›verzaubert‹. Sie beschenkte ihn 1842 mit dem in violetten Samt gebundenen Prachtband der Erstausgabe der Kompositionen von Louis Ferdinand Prinz von Preußen sowie mit dem mit kostbaren Steinen besetzten Spazierstock. Franz Liszt widmete Augusta mehrere seiner Kompositionen.

Begleitend zur Ausstellung und in Zusammenarbeit mit dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar und dem Stadtarchiv Weimar hat die Klassik Stiftung ein umfangreiches Rahmenprogramm entwickelt. Ein Dossier, das in der Ausstellung ausliegt, bietet die Möglichkeit, die Beiträge des Rahmenprogramms in einer Kurzfassung nachzulesen.

Bilder: Kaiserin Augusta in Baden-Baden, Porträt durch Franz Xaver Winterhalter

Ausstellungsdaten
»Die Kaiserin aus Weimar. Augusta von Sachsen-Weimar und Eisenach«
Präsentation im Rahmen der Reihe »Varietas. Neues aus den Museen«
30. September bis 13. November 2011
Di–So 10 bis 18 Uhr
Schlossmuseum Weimar | Fremdenzimmer und Festsaal
Burgplatz 4 | 99423 Weimar

Eröffnung
Donnerstag, 29. September 2011, 18.30 Uhr
Schlossmuseum | Festsaal

Auftaktvortrag
»Weimar und die Kaiserin Augusta«
Vortrag von Prof. Dr. Detlef Jena
Donnerstag, 29. September 2011, 19 Uhr
Schlossmuseum | Festsaal

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